Geigenbau Stangl: So klingt Herzblut

Geigenbauerin Susanne Stangl lebt ihren Traum

Leidenschaft, Ehrgeiz und Geduld – das sind für MVB-Kundin Susanne Stangl die wichtigsten
Eigenschaften, um erfolgreich selbstständig zu sein. Die junge Geigenbauerin verfolgte mit
einer gesunden Mischung aus Bodenständigkeit und Mut ihren Traum vom eigenen Betrieb,
der sich Anfang 2015 mit der Eröffnung ihres Geigenbau-Ateliers in Ingelheim erfüllte. Im
November wurde sie sogar beim Existenzgründerwettbewerb Pioniergeist 2015 ausgezeichnet.

Frau Stangl, Sie haben als Geigenbauerin einen eher ungewöhnlichen Beruf ergriffen. Wie kam es dazu?

Meine Leidenschaft zum Instrument war schon in der 1. Klasse geweckt. Ich konnte aber erst mit 20 Jahren Geigenunterricht nehmen – zu spät, um Geige an einer Musikhochschule zu studieren. Also bin ich den Weg der Geigenbauerin gegangen.

Wie viel Arbeit steckt in einer Geige und worauf kommt es beim Bau an?

Im Schnitt dauert es zwischen 120 und 150 Stunden bis zum fertigen Instrument. Es gibt dabei sehr viele Aspekte zu berücksichtigen, entscheidend ist zum Beispiel ein lange abgelagertes, hochwertiges Holz. Ein Kriterium, das billige Geigen nicht erfüllen, entsprechend schlecht klingen sie. Deshalb biete ich hochwertige Geigen zum günstigen Verleih an.

Wie lief Ihre Unternehmensgründung rückblickend ab?

Insgesamt ziemlich reibungslos. Ich habe auf der Mainzer Gründermesse Ignition viele Tipps und Ratschläge erhalten. Die Handwerkskammer hat mir dann bei der Erstellung meines Business-Plans geholfen. Mit diesem bin ich schließlich zur MVB, die mich von da an unterstützt und mir den KfW-Gründerkredit vermittelt hat. Bei der MVB habe ich dann auch gleich die wichtigste Unternehmer-Versicherung abgeschlossen.

Beim Existenzgründerwettbewerb Pioniergeist 2015 haben Sie den 3. Platz belegt. Was, glauben Sie, hat die Jury besonders beeindruckt?

Ich war ehrlich gesagt über die Auszeichnung überrascht, weil traditionelles Handwerk beim Wettbewerb bislang keine große Rolle gespielt hat. Im Endeffekt war es aber wohl meine Bodenständigkeit, mein klares Konzept, meine realistische Vision und mein Herzblut für die Sache an sich, die überzeugt haben. Irgendwie hat einfach alles gepasst.