(Wert-)Stoffe erkennen

Nachhaltigkeit bei der ZÖLLER-KIPPER-Tochterfirma SCANTEC GmbH

2021 hat die Mainzer Volksbank zum ersten Mal eine CO2-Bilanz erstellt. Dazu gehört unter anderem die Berücksichtigung des verursachten Abfalls. Umso mehr freut es uns, wenn unsere Kunden explizit in diesem Bereich aktiv sind und innovative Lösungen anbieten.

Ein Gespräch mit Peter Schmid, Vertriebs-Leiter der neu gegründeten SCANTEC GmbH

Jüngst hat die ZÖLLER-KIPPER GmbH mit der SCANTEC GmbH ein neues Tochterunternehmen gegründet, das die Digitalisierungsanstrengungen in der qualitativen Abfallanalyse der ZÖLLER-KIPPER GmbH bündeln soll. SCANTEC wird zwei neue Technologien zusammenführen und weiterentwickeln.

„DeepScan“ dient zur Erkennung von Fremdstoffen in der Bio- oder Papiersammlung. Da es eine starke Korrelation zwischen dem Gehalt an Kunststoff und Glas einerseits und dem Anteil an Metallen in Abfällen andererseits gibt, erlaubt DeepScan durch die Erkennung von Metallen das Aufspüren aller Fremdstoffe.  

Abbildung 1: DeepScan erkennt Metalle in der Mülltonne - Mainzer Volksbank
Abbildung 1: DeepScan erkennt Metalle in der Mülltonne

Das zweite System „SmartScan“ kann mittels optischer Erkennung und einer anschließenden Auswertung durch künstliche Intelligenz Wertstoffe im Hausmüll sowie Fremdstoffe im Bioabfall erkennen. Die ständige Weiterentwicklung und Erweiterung auf andere Abfall/Recyclingströme steht im Focus der SCANTEC GmbH.

„Die Mülltrennung durch Recyclinganlagen alleine wird uns nicht zur Erreichung der EU-weiten Recyclingziele führen. Ein verbessertes Trennverhalten, basierend und beeinflusst durch Datenerfassung und gezielte Rückmeldung an den Bürger, kann einen wichtigen Beitrag zu erhöhter Recyclingqualität und -menge leisten“, fasst Peter Schmid die Herausforderungen der Kommunen zusammen. SCANTEC bietet nun die Möglichkeit, durch das Scannen jeder einzelnen Tonne „Big Data“ zu liefern, und das DSGVO-konform. Die großen Datenmengen können nun, statt wie früher in Jahresrückblicken mit aufwändigen Sortieranalysen, in Echtzeit untersucht und ausgewertet werden.

Dadurch können Regionen ermittelt werden, in denen die Mülltrennung durch den Bürger, das „sorting at the source“, noch nicht optimal funktioniert. Auch können stark fremdstoffbelastete Tonnen zurückgewiesen werden. So werden die Kommunen, aber auf Wunsch auch einzelne Bürger, optimal bei der Trennung des Mülls unterstützt.

Abbildung 2 SmartScan und DeepScan an einem Fahrzeug montiert - Mainzer Volksbank
Abbildung 2 SmartScan und DeepScan an einem Fahrzeug montiert

Die Systeme, am Heckteil des Fahrzeugs montiert, verarbeiten aktuell Daten in der Bio- und Restmüllsammlungund bieten nachhaltige Vorteile:

  • Maßgebliche Unterstützung beim Erreichen deutscher und europäischer Recyclingziele,
  • mögliche Rückmeldungen an Kommunen und Bürger,
  • die Verringerung von Problemstoffen im Bioabfall,
  • die Reduzierung der Restabfallmenge,
  • die Steigerung der Wertstoffmengen sowie
  • die Einsparung von Kosten bei Kontrollen, der Logistik und in Behandlungsanlagen.

„Allein durch die Ankündigung einer Kommune, den Müll zu scannen, ging der Fehlwurfanteil in den Tonnen von 55% auf 38% herunter“, schmunzelt Schmid. „Am Ende der Projektphase hatten wir die Fremdstoffe in nur einem Jahr auf 22 % gesenkt.“

Die SCANTEC GmbH ist mit einem kleinen Team quasi als Start-Up gegründet worden und arbeitet nach agilen Methoden. Mit ihrer Technologie sind sie Vorreiter in der Branche und wollen diese Position natürlich ausbauen. Schmid freut sich über die Entwicklungsmöglichkeiten des frisch gegründeten Teams, weiß aber um die Erwartungen. „Mit dem europaweiten Geltungsbereich der Recycling-Ziele sind unsere Hauptmärkte in der ersten Phase definiert. Wir konzentrieren uns aktuell auf den DACH-Raum, haben aber schon Anfragen aus ganz Europa“.

ZÖLLER-KIPPER geht mit seiner Tochterfirma SCANTEC GmbH einen weiteren Schritt in Richtung Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft. Die Mainzer Volksbank ist seit vielen Jahren Finanzierer von ZÖLLER-KIPPER und freut sich nun auch die SCANTEC GmbH als Hausbank begleiten zu dürfen. Wir sind froh über das ausgedrückte Vertrauen eines Weltmarktführers, dieser innovativen, nachhaltigen Technologie vom ersten Moment an als Partner zur Seite zu stehen.

Von: Theo Bender, Referent Online-Kommunikation