Kaffee ist seine Leidenschaft. 1996 kann Norbert Becker, passionierter Kaffeetrinker, keinen Kaffee mehr trinken, weil er ihn nicht mehr verträgt. Da erfährt er von der kleinen, 1926 gegründeten Rösterei Geiling in Mainz, die einen besonders schonenden Kaffee röstet. Er probiert ihn und ist begeistert, denn nun kann er wieder zwei Tassen am Tag trinken. Über die Jahre freundet er sich mit dem Inhaber an und erkundigt sich nach der Zukunft des Unternehmens. „Wenn Sie einmal nicht mehr können, übernehm ich gerne, habe ich dem Sohn des Gründers damals gesagt“, berichtet Becker. 2003 erinnert sich der alte Inhaber an Beckers Angebot und ruft an. So wird aus dem ehemaligen Vertriebler Becker der Kaffeeröster Becker. Für die nächsten 15 Monate kommt Geiling noch unregelmäßig vorbei, lernt Becker an und bewertet dessen Neukreationen. „Mehr als ein ‚kann man trinken‘ bekam ich nicht zu hören. Dann wusste ich, der Kaffee war in Ordnung“, grinst Becker.
Innerhalb der nächsten Jahre steigern er und seine Frau die Produktion in der Adam-Karrillon-Straße von 5 auf 65 Tonnen Kaffee pro Jahr. Sie eröffnen Cafès in Mainz, haben 40 Mitarbeiterinnen. Becker ergänzt den Verkauf im Laden mit Bürobelieferungen an nahmhafte Unternehmen im Rhein-Main-Gebiet, er eröffnet einen Online-Shop, er findet Vertriebspartner im Lebensmitteleinzelhandel. Beruflich läuft alles gut. 2015 dann erkrankt Beckers Frau schwer. Von da an werden andere Dinge wichtig in seinem Leben.