Mainz, 6.11.2015. Anna Grau - so heißt die strahlende Gewinnerin des 26. Mainzer Kunstpreis Eisenturm 2015. Dietmar Gross, Vorsitzender des Kunstvereins Eisenturm, und Daniela Schmitt, Regionalmarktdirektorin bei der Mainzer Volksbank, überreichten der Berliner Künstlerin am 5. November den mit 5.000 Euro dotierten ersten Preis. Anna Grau siegte mit ihrem Werk „Meister“.
„Ihr Gemälde bringt Picassos 'Les Demoiselles d‘ Avignon' auf den neuesten Stand“, so die Kunsthistorikerin Sabine Idstein, die in die Ausstellung einführte. „Die rosa Periode Pablo Picassos wird bei ihr pink-himbeere, die Parade der Prostituierten zur Gayparade beziehungsweise zur Präsentation eines Transsexuellen oder Transvestiten.“
Platz 2 und 3.000 Euro gingen an Heike Negenborn und ihr Gemälde „Net-Scape: Landschaft.“ Das Werk der in Windesheim lebenden Künstlerin - benannt nach dem alten Webbrowser netscape - zeigt eine Netzlandschaft als verpixelte Darstellung aus der Überwachungsperspektive.
Die 3. Auszeichnung und 2.000 Euro erhielt der Düsseldorfer Künstler Marcus Günther mit „Fakt“: ein Bild aus Elementen der Pop Art und des Surrealismus.
Der Mainzer Kunstpreis Eisenturm stand in diesem Jahr unter dem Motto: Kollaps der Moderne? Eine Epoche auf dem künstlerischen Prüfstand. „Wir wollten von den Künstlern wissen, wie sie die momentane Diskussion über die Epoche der Moderne sehen“, so Dietmar Gross. „Steht für sie der Begriff noch immer für Innovation, Fortschritt und Zeitgeist?“ Die Ausstellung zeigt: Die meisten Künstler haben sich von den Klassikern und Ikonen der Moderne inspirieren lassen. Zusätztlich wurden die Gemälde oft mit einer globalen Aussage angereichert, die den aktuellen Zeitgeist erfasst.
Alle zwei Jahre lobt der Kunstverein Eisenturm zusammen mit der Mainzer Volksbank (MVB) den „Mainzer Kunstpreis Eisenturm - Hans-Jürgen Imiela - Gedächtnispreis“ aus - nunmehr schon seit einem Vierteljahrhundert in Kontinuität. Die MVB stiftet die Preise und stellt ihre Ausstellungsräume kostenlos zur Verfügung. In diesem Jahr gingen knapp 700 Bewerbungen aus ganz Deutschland bei der Jury ein. „Eine enorme Bewerberzahl, die uns natürlich erfreut und zeigt, dass der Preis in der Szene ein großes Renommee genießt“, meint Regionalmarktdirektorin Daniela Schmitt. Die Jury - bestehend aus Sabine Idstein, Susanne Mull, Dagmar Ropertz und Peter Jost von der MVB - wählte aus allen Bewerbungen 39 Finalisten aus.
Die Bilder der Finalisten sind für die Öffentlichkeit noch bis zum 11. Dezember zu sehen: Montag bis Freitag von 9:00 – 18:00 Uhr im Forum der Mainzer Volksbank, Neubrunnenstraße 2, 55116 Mainz.