Im feierlichen Rahmen einer Vernissage hat die Mainzer Volksbank (MVB) die Kunstausstellung „Spiegelung der gefächerten Freude“ eröffnet. Das MVB-Forum zeigt die Exponate der Künstlerin Editha Pröbstle – zu sehen sind Gemälde, Vollplastiken und Collagen.
Mainzer Volksbank eröffnet Kunstausstellung »Spiegelung der gefächerten Freude«
Editha Pröbstle: Werke und Skulpturen des Holzschnittes
Die anwesenden Gäste im MVB-Forum bestaunten bei der Vernissage die Exponate der Künstlerin Editha Pröbstle: Optische Reize werden durch eine farbenfrohe Oberflächengestaltung, die Vielfältigkeit an Formen sowie eine besondere Materialverwendung geboten. Der rote Faden der Ausstellung ist der Holzschnitt, der sich in vielen Arbeiten von Pröbstle wiederfindet. Die Künstlerin hat sich seit langem durch ihren besonderen und einzigartigen Stil einen Namen in der Kunstszene gemacht. Dazu gehört die Entwicklung eigener Formen und eine Holzschnittverwendung, für die die Künstlerin eigene Begriffe kreiert hat und schützen ließ: Die Ausstellung „Spiegelung der gefächerten Freude“ zeigt Klappraden und KUULlus von Editha Pröbstle.

Mehrdimensionalität des Holzschnittes
Prof. Dr. Wolfgang Bunzel, Leiter der Brentano-Abteilung des Frankfurter Goethe-Hauses, gab allen Gästen eine Einführung in den Kunststil von Pröbstle: „Insbesondere die Klappraden sind markant für ihren Stil: Eine von Editha Pröbstle neu entwickelte Form, die den zweidimensionalen Holzschnitt in die dritte Dimension überführt“, erklärt Prof. Bunzel. „Die Holzschnitte sind gefächert angeordnet, um die Perspektive des Betrachters zu erweitern“, ergänzt Bunzel. Mehrdimensionalität wird auch in den Bildmotiven ersichtlich. Der Titel „Goethe, eine unschickliche Beziehung“, den eine Klapprade trägt, schafft eine literarische Analogie. „In vielen Arbeiten von Editha Pröbstle lassen sich Bezüge auf literarische Texte und Figuren der Literaturgeschichte erkennen. Durch sie gewinnen die Skulpturen eine weitere Bedeutungsdimension, nimmt so doch das geschriebene bzw. gedruckte Wort bildkünstlerische Gestalt an“, betont Prof. Dr. Wolfgang Bunzel.
KUULlus – Vollplastiken und Skulpturen
Den Begriff KUULlus erläuterte Prof. Bunzel ebenfalls im Rahmen der Vernissage: „Mit den KUULlus bezeichnet Pröbstle eine auch von ihr neu entwickelte Form, es handelt sich um vollplastische Gebilde. Hier hat die Künstlerin den Holzschnitt jedoch technisch anders angewendet.“ Die Oberflächen dieser Skulpturen seien aus einer Vielzahl von Papierteilchen collagiert, die wiederum aus fragmentiertem grafischen Ausgangsmaterial wie Farbholzschnitten stammen. Die Vielschichtigkeit, betont durch die farbenfrohe Gestaltung, lassen die Gebilde lebendig wirken – insbesondere durch die animalischen Züge, die sich in den Skulpturen erkennen lassen.
Markenzeichen: Klappraden und KUULlus

Guido Behrendt, Regionaldirektor der Mainzer Volksbank, eröffnete im feierlichen Rahmen die Kunstausstellung „Spiegelung der gefächerten Freude“. Ein besonderes Lob sprach er der Künstlerin aufgrund der Gestaltung der Exponate aus: „Die Skulpturen und Arbeiten sind sehr detailliert und facettenreich, ihr Stil hat einen hohen Wiedererkennungswert. Die Technik des Holzschnittes ist sehr besonders und spiegelt ihr Markenzeichen wieder“, sagt Behrendt.
„Ich finde es großartig, welchen Stellenwert Editha Pröbstle ihrem Kunststil durch die Schaffung eigener Termini gegeben hat – den Klappraden sowie den KUULlus. Durch ihr Markenzeichen hat sie sich einen Namen in der Kunstszene geschaffen und wurde für ihre besondere Leistung auch schon mehrfach geehrt und preisgekrönt“, weist Behrendt abschließend hin.
MVB-Forum bietet Zugang zur Kunst des Holzschnittes
Die Gäste und Besucher, die am 14. Februar an der Vernissage teilnahmen, hatten im MVB-Forum bereits Zeit, ausgiebig die Werke der Künstlerin zu begutachten. „Für die Mainzer Volksbank ist es eine Herzenssache, unsere Region zu stärken. Deshalb freut es uns, dass wir der Ausstellung von Editha Pröbstle Raum schaffen konnten. Damit wollten wir die Möglichkeit geben, einen Zugang zu der besonderen Kunst zu erlangen“, sagte Guido Behrendt sichtlich begeistert.
Die Ausstellung
Die Ausstellung ist vom 15. Februar bis zum 29. März 2019 im MVB-Forum, Neubrunnenstr. 2, 55116 Mainz geöffnet. Öffnungszeiten sind von Montag bis Donnerstag 9 bis 18 Uhr und Freitag 9 bis 13 Uhr.
Zur Künstlerin:
Editha Pröbstle, 1948 in Scheer/Donau geboren, studierte an der Kunstakademie Stuttgart bei Prof. Baumann im Fach Bildhauerei sowie an der Kunstakademie Düsseldorf bei den Professoren Josef Beuys Plastik) und Rolf Sackenheim (Grafik). Sie war Lehrbeauftragte an verschiedenen Hochschulen.
Sie wurde bereits während ihrer Zeit an der Kunstakademie Düsseldorf mit zahlreichen Preisen und Auszeichnungen geehrt, u.a. mit dem Stipendium der Stadt Bad Münster, dem Kunstpreis von Lotto Rheinland-Pfalz und dem Grafikpreis der Künstlergilde Ulm.
Editha Pröbstle war mit ihrem Werk auf vielen Symposien, Biennalen und Ausstellungen im In- und Ausland vertreten. Sie lebt und arbeitet in Koblenz.