"ODYSSEE" – Ausstellungseröffnung im MVB-Forum

Im MVB-Forum der Mainzer Volksbank (MVB) ist der 28. Mainzer Kunstpreis Eisenturm verliehen worden. Die drei anwesenden Preisträger Lebski, Geißler und Tremmel wurden bei der Vernissage mit Preisen im Wert von 10.000 Euro ausgezeichnet, die die Mainzer Volksbank zur Verfügung gestellt hat. Die Mainzer Kulturdezernentin Marianne Grosse lobte die Ausstellung und Engagement des Kunstvereins und der MVB.

Am 7. November 2019 fand im MVB-Forum der Mainzer Volksbank die Vernissage der Ausstellung des 28. Mainzer Kunstpreises statt. Sie trägt das Motto: „Odyssee“. Die diesjährigen Preisträger sind auf Platz eins Tanja Lebski für ihr Werk „Post Mortem“, auf Platz zwei Regina Geißlers „Abenteurer“, und auf dem dritten Platz Clemens Tremmel und sein Bild „Die Heimkehr“.

Odyssee als Sinnbild für aktuelle gesellschaftliche Themen

Seit Jahrtausenden sind Menschen unfreiwillig unterwegs und begeben sich auf eine Reise ins Ungewisse. Sie verlassen ihre gewohnte Umgebung, ihre Heimat, und werden zu Fremden in einem neuen Land. Getriebene. Wie die Figur aus der griechischen Mythologie irren sie durch das Meer, durch die Welt und suchen Wege in eine sichere menschenwürdige Existenz. Dabei werden sie oft Opfer von Missgunst und Gewalt und geraten zwischen kulturelle und politische Fronten. Und wünschen sich doch nur eins: Ankommen.

In seinen Begrüßungsworten hob der Vorstandsvorsitzende der Mainzer Volksbank, Uwe Abel, die Bedeutung der Kunst als gesellschaftliches Korrektiv hervor und betonte: „Wir freuen uns auf diese Ausstellung und danken dem Kunstverein Eisenturm für diese, wie auch die vielen bisherigen großartigen Ausstellungen in unseren Räumen.“

Herr Gross, Vorsitzender des Kunstvereins Eisenturm freute sich über den Erfolg des Kunstpreises. „Über 300 Bewerbungen aus ganz Deutschland zeugen vom hohen Renommee, das der Preis bundesweit erreicht hat. Dass wir einen Kunstpreis über 28 Jahre vergeben können, verdanken wir dem Stifter des Preises, der Mainzer Volksbank.“ Anschließend benannte er die Preisträger und übergab zusammen mit Herrn Abel die Preise. Frau Tanja Lebski erhielt 5.000 Euro, Frau Regina Geißler 3.000 Euro und Herr Clemens Tremmel 2.000 Euro.

Die Kulturwissenschaftlerin Dr. Nicole Nieraad-Schalke stellte anschließend die Ausstellung und die preisgekrönten Bilder im Besonderen vor. Die 26 von der Vorjury ausgewählten Werke spiegeln das künstlerische Ausdrucksvermögen heutzutage in Deutschland wider. Sie reichen von detailverliebten Darstellungen über reduziert rudimentäre Bilder, die bis ins Abstrakte hinüberreichen.

Zu den Siegerbildern

Tanja Lebskis Siegerbild „Post Mortem“ ist als Triptychon gestaltet. Die altarhaften Seitenflügel verwenden Fragmente der Vergangenheit, die heimelige Atmosphäre verströmen. In krassem Widerspruch dazu stehen die im Mittelelement aufgebrachten Patronenhülsen sowie die dargestellte Szenerie, die an die Brücke von Mostar erinnert.

„Abenteurer“ von Regina Geißler ist eine Vision einer jugendlichen Odyssee. Es ist radikal in seiner Bildsprache, die Elemente von Computerspielen aufnimmt. Künstlichkeit und Menschlichkeit gehen hier eine Verbindung ein, die Angst auslöst.

Das Bild „Die Heimkehr“ vom Drittplatzierten Clemens Tremmel zeigt eine alptraumhafte nächtliche Szenerie, ein Boot, das auf einem Wasser treibt. Tiefe Kratzer fressen sich wie Wunden in das Werk, das auf Aluminiumplatte gemalt ist.

Ausstellungsdaten

Die Ausstellung „Odyssee“ im MVB-Forum, Neubrunnenstr. 2 in Mainz, ist noch bis Freitag, 17.01.2020, montags bis donnerstags von 9:00 bis 18:00 Uhr sowie freitags von 9:00 bis 13:00 Uhr zu sehen.