Lachen ist die beste Medizin, sagt der Volksmund. Sind die Clowndoktoren dann vielleicht die besten Ärzte? Bereits seit 1994 organisiert der Verein „DIE CLOWN DOKTOREN E.V.“ regelmäßige Humorvisiten in 13 Kinderkliniken, einem Kinderhospiz sowie seit 2009 auch in Senioreneinrichtungen in Mittelhessen und Rheinland-Pfalz. Tatsächlich investiert der Verein viel in seine Clowns. Die professionellen Künstlerinnen und Künstler besuchen einen halbjährigen Kurs vor Beginn ihrer Tätigkeit, in dem es nicht nur um das Clown-Spiel geht, sondern auch um Grundkenntnisse in Medizin, um Krankheitsbilder, Ansprachetechniken zum Beispiel für demente Patienten. Neben inzwischen mehr als 2.000 Visiten absolvieren alle Clowndoktoren jährliche Fortbildungen, unter anderem in Krankenhaus-Hygiene, einem Thema, dass durch multiresistente Keime, aber auch ganz aktuell durch Corona neue Wichtigkeit bekommen hat. Die Qualität ihrer Arbeit hat den Clowndoktoren in den Kliniken und Pflegeheimen zu einem hohen Ansehen verholfen. Für Qualitätssicherung, Professionalisierung und Austausch ist der Verein zusammen mit 18 anderen Clown-Doktoren-Vereinen in einem bundesweiten Dachverband organisiert.
DIE CLOWN DOKTOREN E.V.
Ein Vereinsporträt
Helfen in schwierigen Zeiten
Seit März allerdings herrschen erhebliche Besuchseinschränkungen an Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen. Der Verein zeigte sich erfinderisch, organisierte Außenauftritte in Senioreneinrichtungen, veranstaltete Postkartenaktionen und gestaltete Malbücher für Kinder. Außerdem wurden Videoclips produziert und Live-Video-Visiten umgesetzt. Dennoch sind die Spenden massiv zurückgegangen. „Das trifft uns besonders hart, denn wir erhalten keine öffentliche Finanzierung und sind voll auf Spenden angewiesen, um unsere laufenden Kosten weiter begleichen zu können,“ berichtet Geschäftsführer Rainer Bormuth von DIE CLOWN DOKTOREN E.V. Die Qualität zu halten hat einen Preis: Honorare und Fortbildungen für die Künstler können nicht einfach aufgegeben werden. Auch Supervisionen gehören dazu, denn krebskranken Kindern gegenüber zu treten kann zu erheblichen Belastungen auch für die Clowndoktoren führen. Wer andere zum Lachen bringen will, dem darf nicht zum Heulen zumute sein.

Wohin geht die Reise
„Über die Unterstützung der Mainzer Volksbank freuen wir uns sehr“, zeigt sich Bormuth dankbar, „konkret wollen die Clowndoktoren damit ihre Tätigkeit vor allem im Seniorenbereich ausbauen.“ Zum Beispiel im Karl-Delorme-Haus des Arbeiter-Samariter-Bund im Münchfeld. „Besonders in der Pandemie-Zeit waren und sind ältere und pflegebedürftige Menschen sehr stark von den Besuchseinschränkungen betroffen,“ so Bormuth. Hier liegt ein Schwerpunkt auf immobilen Patienten. Die Clowndoktoren kommen, so es die Regelungen zulassen, ins Zimmer oder auch ans Bett der Heimbewohner. „Oft hilft es schon, dass jemand Zeit hat für die Senioren,“ erklärt Bormuth diese Clown-Intervention: „die Pflegekräfte berichten dann oft überrascht über medizinische Besserungen wie einen erhöhten Wachheitsgrad auch lange nach dem Besuch.“
Weit jenseits aller Messbarkeit ist die Arbeit der Clowndoktoren aber vor allem ein Dienst am Menschen. Sie fortzuführen darf nicht am Geld scheitern. Wir helfen.
Corona erschwert Vereinsarbeit
Mit der Aktion „Wir helfen“ spendet die Mainzer Volksbank bis zum Jahresende monatlich bis zu 30.000 Euro an gemeinnützige Vereine und Einrichtungen, die aufgrund der Corona-Pandemie finanzielle Herausforderungen meistern müssen. Die Corona-Pandemie verlangt von Vereinen und Einrichtungen in der Region erhebliche Anstrengungen. Da noch kein Ende absehbar ist, geht das Hilfsprojekt bis zum Jahresende. So kann die Mainzer Volksbank dauerhaft finanzielle Hilfe leisten. Die Gelder stammen vom Gewinnsparverein, der über den Verkauf von Gewinnspar-Losen Gelder für die teilnehmenden Volksbanken sammelt.
Von: Theo Bender, Referent Unternehmenskommunikation