Wenn eine Wohnung brennt, kommt die Feuerwehr zum Löschen. Gleichzeitig kommt aber auch das Rote Kreuz, denn natürlich müssen nicht nur die Bewohner der brennenden, sondern auch der umliegenden Wohnungen versorgt und gegebenenfalls evakuiert werden – am Tag oder bei Nacht, für ein paar Stunden oder auch mehr, und bisweilen braucht es auch eine psychosoziale Notfallversorgung. All das macht der Gonsenheimer Ortsverein des Deutschen Roten Kreuz, zusammen mit zwei weiteren Ortsvereinen in Mainz, als Teil einer Schnelleinsatzgruppe Betreuung. „Dafür erhalten wir von der Stadt eine Aufwandsentschädigung, mit der wir Teile der Kosten für unsere zwei Fahrzeuge und Ausrüstung bestreiten können“, berichtet Sven Spinnler, Bereitschaftsleiter des Ortsvereines.
Deutsches Rotes Kreuz, Ortsverein Gonsenheim
Ein Vereinsporträt
Schulung für den Notfall ist alles
Um immer fit zu sein, müssen die etwa zwanzig aktiven Vereinsmitglieder natürlich regelmäßig aus- und weitergebildet werden. Die Grundausstattung pro Helfer verschlingt etwa 800 bis 1.000 Euro, die Schulungen finden alle zwei Wochen statt. Außerdem gibt es in Gonsenheim seit zwei Jahren ein Jugendrotkreuz mit acht Kindern und Jugendlichen zwischen acht und sechszehn Jahren. Eine Erfolgsgeschichte, denn viele Jahre lang gab es keine Nachfrage, was sich mit der Wieder-Einführung der Jugendabteilung schlagartig änderte. Auch die Jugendlichen treffen sich alle zwei Wochen, genauer: trafen, denn natürlich macht Corona auch vor Rettungskräften nicht halt.
Seit Corona ist alles anders. Die Haupteinnahmequelle für den Gonsenheimer Ortsverein waren Sanitätsdienste, also die medizinische Notfallbetreuung bei Großveranstaltungen, die der Ausrichter buchen muss. Mit dem Wegfall von Fastnacht und Sport, aber auch allen anderen Veranstaltungen, die zwingend einen Sanitätsdienst verlangten, fiel diese Hauptfinanzierungsart weg. Die etwa 250 passiven Mitglieder spenden zwar weiterhin monatlich, aber die regelmäßigen Kosten lassen sich nicht einfach senken. „Unser Material hat Verfallsdaten. Wir müssen unsere Rettungsfahrzeuge und –Koffer immer aktuell halten, auch wenn sie nicht zum Einsatz kommen“, erklärt Spinnler. Auch die Weiterbildung für Aktive und Jugend kann nicht ersatzlos wegfallen.

Beim Helfen helfen
Da traf es sich gut, dass die Mainzer Volksbank mit der Aktion „Wir helfen“ dem Gonsenheimer Ortsverein des Deutschen Roten Kreuz im Dezember 2020 unter die Arme griff. „Unseren Kassenwart hat das natürlich sehr gefreut, dass wir mal wieder etwas in die Kasse legen konnten, und nicht immer nur mit Ausgaben zu ihm kamen“, so der Bereitschaftsleiter. Für die Schulungsmaßnahmen wird an einem Hygienekonzept gearbeitet, gleichzeitig werden die Schulungen aktuell und auch noch auf absehbare Zeit online umgesetzt. „Dafür brauchen wir bessere IT: Streaming-Rechner, Software, einen Beamer für das Vereinsheim. Die Ausbildung darf unter Corona nicht leiden“, stellt Spinnler fest.
Wir alle sind dankbar, dass es Rettungskräfte gibt, die uns im Notfall helfen. Dass es dabei nicht nur bezahlte Dienste wie Feuerwehr und Polizei gibt, sondern auch beim DRK und vielen anderen Rettungskräften Arbeit gibt, die im Ehrenamt geleistet wird, vergisst man nur zu häufig. Diese Arbeit verdient unsere Unterstützung!
Von: Theo Bender, Referent Unternehmenskommunikation